Radikalisierungsprävention
Respekt Coaches Programm an der Burghof-Schule Ofterdingen:
Projekttag in der Lerngruppe 10: X-Games - Das Live-Game zur Radikalisierungsprävention
Am Freitag, den 28.10.22, nahm die 10c der Burghof-Schule an den „X-Games“, einem mehrstündigen Planspiel zur Prävention vor Radikalismus, Extremismus und Rassismus teil. Geleitet wurde das Event von drei Referent*innen der Fach- und Beratungsstelle zur Radikalisierungsprävention INSIDE OUT e.V aus Stuttgart.
Noch im Unklaren darüber, was sie an dem Projekttag erwarten würde, wurden die Schüler*innen am Freitagmorgen von den Referent*innen in Ärztekitteln und in der Rolle als Spielleitung begrüßt und in drei Gruppen aufgeteilt. Die Namen der Jugendlichen wurden durch Nummern ausgetauscht, Teamwesten verteilt und motiviert durch ein Preisgeld von 500 Euro wurde jede Gruppe mittels Teamansprachen von der Spielleitung dazu angestachelt, unbedingt gewinnen zu wollen.
An 5 Spielstationen wurden die Jugendlichen mit zahlreichen Dilemmata konfrontiert und mussten unter Zeitdruck Entscheidungen zwischen vorgegebenen Lösungsmöglichkeiten treffen. Nach zunächst noch eher harmlosen Entscheidungen wurde mit jedem zusätzlichen Dilemma der Effekt der Gruppenentscheidung immer größer, bis es letztendlich sogar um Menschenleben und die Opferung von Teammitgliedern ging. Die Spielleitung begleitete die Gruppen in ihren Entscheidungsprozessen und verschärfte die Situation zusätzlich durch Zeitdruck und die willkürliche Vergabe von Bonus- oder Minuspunkten.
Im Anschluss an die Spielphase schlüpften die Referent*innen aus ihren Rollen als Spielleitung und begrüßten die Klasse als Mitarbeitende der Fachstelle INSIDE OUT e.V. zu einer aufarbeitenden Reflexionsphase. Schritt für Schritt wurde aufgedeckt, wie typische manipulative Strategien diktatorischer Gruppierungen angewendet wurden, um die Schüler*innen zu moralisch bedenklichen Handlungen zu bewegen: Ärztekittel und Teamkleidung, die die Autorität einzelner Rollen und die Verbindlichkeit gegenüber der eigenen Gruppe beeinflussten, die Vergabe von Nummern anstelle ihrer individuellen Namen, Zeitdruck, Abhängigkeiten, eingeschränkte Entscheidungsmöglichkeiten, Gewinnversprechungen, der Aufbau von Feindbildern und vieles mehr. Und die Endbotschaft: Das versprochene Preisgeld blieb bei der Spielleitung, denn wie auch in der Realität bleibt es bei leeren Versprechungen - in einer Diktatur gewinnt niemand.
Ziel des Workshops war es, die Jugendlichen für unterschwellige Methoden der Gedanken- und Handlungsbeeinflussungen extremistischer Gruppen zu sensibilisieren. In der Abschlussrunde wurden sie dazu ermutigt, auch in ihrem persönlichen Umfeld sensibel für Tendenzen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu bleiben.
Vielen Dank an das Team von INSIDEOUT e.V. für den Besuch an unserer Schule und den spannenden Workshop!